Symposium: Kultur und Traditionen

Kultur und Traditionen


Ort:      H 109

Zeit:     Freitag, 09.09.16

            11:00 - 13:00 Uhr

Art des Angebots: Vortrag und Diskussion

Wir bemühen uns, Barrieren abzubauen. Mit Hilfe des Fördervereins für Soziale Arbeit e.V. wird es uns möglich sein, für diese Veranstaltung professionelle Schriftdolmetscher_innen einzusetzen.


Referent_innen:

Prof. Dr. Christa Paulini (HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Mehr)

Dr. Claudia Wiotte-Franz (Museumsleiterin und Kuratorin des Museums Haus Ludwig für Kunstausstellungen Saarlouis, Mehr)

Moderation:

Michael Leinenbach (1. Vorsitzender des DBSH, Mehr)

Inhalt

Kultur ist kein Luxus, den wir uns entweder leisten oder nach Belieben auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert“ (Richard von Weizsäcker)

Das Symposium  „Kulturen und Traditionen“ geht u.a. der Frage des Stellenwerts des Sozialen in unserer Gesellschaft nach. Dabei wird der Blick auch immer wieder in die Vergangenheit gelenkt.

Die Wurzeln der Sozialen Arbeit reichen weit in die Geschichte zurück. Die berufliche Soziale Arbeit jedoch bekam erst im 19. Jahrhundert eine wesentlichere Bedeutung. Welche Bedeutung hatten die verschiedenen Stränge der Sozialen Arbeit für deren Entwicklung bis in die Gegenwart?

Vom Almosenwesen entwickelte sich vor über 100 Jahren das Wohlfahrtswesen. Wie geht man heute mit in Not geratenen Menschen um? Ist das heutige Almosenwesen in Form von Einrichtung von „Tafeln“ und das Charity-Wesen, die durch ihre Spenden Arme und Bedürftige unterstützen, überhaupt noch zeitgemäß? Wo liegen die Ursachen dazu? Ein Blick in die Historie wird auch zeigen, dass die „Gründerinnen“ der Sozialen Frauenschulen (z.B. Alice Salomon) und die Wegbereiterinnen der Frauenbewegung vor über 100 Jahren Frauenarbeit nicht als Berufsarbeit angesehen haben? Dies hat Auswirkungen auf die Ausbildungsstätten und die Wertschätzung der Sozialen Arbeit innerhalb der Gesellschaft bis zum heutigen Tag. Jedoch ist zu beachten, dass spätestens die erste Generation der Schülerinnen nach der Möglichkeit strebte, mit ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin / Sozialbeamtin ihren Lebensunterhalt zu verdienen und aus Abhängigkeiten ausbrechen zu können.

Ebenso wird das Symposium sich mit dem Themenfeld der Kulturen in der Sozialen Arbeit widmen. Wie beeinflussen sich wechselseitig Kultur und Soziale Arbeit (das Soziale)? In welchem Zusammenhang steht die kulturelle Entwicklung einer Gesellschaft zur Sozialen Arbeit bzw. dem Sozialen? Welche Kultur vermitteln Sozialpädagog_innen heute?

Welche Traditionen und Kulturen können in der Sozialen Arbeit  aufgezeigt werden. Wie können Kultur(en?), Macht und Gewalt und Soziale Arbeit in Bezug zueinander gesetzt werden? Wie gehen wir mit Macht und Zwang in der Sozialen Arbeit um? Wo finden sich die Ursachen für unseren Umgang mit Macht bzw. der Verleugnung dieser Thematik in der Sozialen Arbeit? Wie wird Macht in unserer Kultur gelebt und haben die Adressat_nnen der Sozialen Arbeit überhaupt Chancen eine Gegenmacht zu leben bzw. aufzubauen?